Es ist so weit: Der Gesetzgeber hat das Betriebsverfassungsgesetz um mehr Mitsprache bei wichtigen aktuellen Themen erweitert: Das Betriebsrätemodernisierungsgesetz stärkt die Mitbestimmung insbesondere bei Spielregeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Auch Weiterbildungsstrategien und „Skill-Shift“ der Belegschaft sowie gesundes mobiles Arbeiten im Homeoffice rücken in den Fokus.

Ein Kommentar von Thomas M. Steins

Betriebsrätemodernisierungsgesetz: Elfmeter für Betriebsräte.
Rote Karte für fehlendes Know-how: Mit dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz können Betriebsräte die Vorlage des Gesetzgebers verwandeln.

Mitbestimmung in turbulenten Zeiten: Betriebsräte besonders gefordert

Unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem stehen vor enormen Herausforderungen. Diese sind in nahezu jedem Unternehmen spürbar. Denn die Zeiten des digitalen Wandels verlangen von den Betriebspartnern echte und tragfähige Lösungen. Und das alles bitte in exorbitant hoher Geschwindigkeit.

Immer wieder gesellen sich neben die Chancen für die Belegschaften auch harte Einschnitte bei Reorganisation, Kürzungen von betrieblichen Leistungen und Stellenabbau. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie haben diesen Trend in vielen Branchen weiter verschärft, von denen auch die Unternehmenslenker kalt erwischt wurden.

Gerade weil der Umbruch um sich greift, werden Betriebsräte immer wichtiger. Und doch gelingt es vielen Mitbestimmungsgremien noch nicht vollumfassend, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Und bei der Rollenerfüllung als nachhaltiges Korrektiv unternehmerischer Entscheidungen voll in die Kraft zu kommen.

Überblick behalten: „Betriebsratsarbeit ist wie Fußballspielen“

Zweifellos sind die meisten, die das Ehrenamt „Betriebsrat“ wahrnehmen, motiviert, sich mit Engagement und Tatkraft für Kolleginnen und Kollegen einzusetzen. Die Erfahrung zeigt jedoch auch, dass häufig die notwendigen Werkzeuge fehlen. Durch das Betriebsrätemodernisierungsgesetz füllt sich der Werkzeugkasten der Mitbestimmungsgremien nun um wichtige Tools. Sie sind notwendig, um handlungsfähig zu bleiben.

Spätestens jetzt sollte sich jeder Betriebsrat auf den Weg machen, eine eigene Digitalisierungsstrategie zu entwickeln. Nur so lassen sich wichtige Handlungsfelder priorisieren. Und damit gelingt es, Anliegen im Rahmen der betriebspartnerschaftlichen Gestaltung im digitalen Wandel proaktiv zu lösen.

Wie der Betriebsrat dabei selbst ins Spiel kommt und die Vorlage des Gesetzgebers in einen Treffer für Belegschaft und Mitbestimmung verwandelt, beschreibe ich in meinem Buch: „Betriebsratsarbeit ist wie Fußballspielen – Trainingseinheiten in Zeiten der digitalen Transformation“. Es ist im Marian Prill Verlag erschienen.

Betriebsrätemodernisierungsgesetz: Der Betriebsrat als soziales Korrektiv

Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber sollte stets auf einer vertrauensvollen Basis aufsetzen. Das ist nicht neu. Neu ist allerdings, dass mit der Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes und dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz die Betriebsparteien explizit auf die Option hingewiesen werden, in puncto digitalem Wandel mit einem gemeinsamen Sachverständigen zu arbeiten.

Das Zusammenbringen der Anliegen des Betriebsrats als Interessenvertreter der Belegschaft und der Anliegen des Arbeitgebers als Interessenvertreter der Eigentümer im Sinne einer nachhaltigen Sicherung des Unternehmenserfolgs gelingt dabei nur bei jeweiliger Rollenklarheit und -akzeptanz.

Um dauerhaft am Markt bestehen zu können, ist ein Dialog der Betriebspartner unabdingbar. Es muss geklärt werden, wo die gemeinsamen Interessen bei der Zukunftssicherung liegen und vor allem, wie das Wohl des Unternehmens und der Belegschaft auf lange Sicht in Einklang gebracht und gesteigert werden können. Der Betriebsrat sollte dabei als soziales Korrektiv, als Innovator und Impulsgeber zum Sparringspartner für den Arbeitgeber werden.

Der Wandel, der sich durch die neuen Arbeitswelten vollzieht, wirkt sich massiv auf die Beschäftigten aus. Sie konkurrieren unter Umständen mit Freelancern, die von den entlegensten Winkeln der Erde verschiedene Tätigkeiten erledigen. Gerade die Generation Z stellt für Personaler bekanntlich eine besonders herausfordernde Zielgruppe dar, die stets befürworten würde, die Arbeit um das eigene Privatleben herum zu gestalten. Dies wird von älteren Kolleginnen und Kollegen nicht selten argwöhnisch beäugt. Deren Arbeitseinstellung ist eine völlig andere.

Und wie verbindet man diese Welten miteinander? Mit intelligenten Personalentwicklungskonzepten, die vom Arbeitgeber in Zusammenarbeit mit einem guten Betriebsrat an seiner Seite entwickelt und umgesetzt werden, da dieser Ideen und das Ohr am Wasser hat und weiß, was die Beschäftigten motiviert.

Betriebsrat oder Geheimrat?

Ein Arbeitgeber zieht langfristig keinen Nutzen daraus, vom Betriebsrat schnell eine Betriebsvereinbarung unterschrieben zu bekommen, wenn die Belegschaft anschließend die darin geregelten Prozesse weder akzeptiert noch lebt. Totes Papier braucht niemand. Und auch der Betriebsrat hat nichts davon, wenn er die Belegschaft nicht ausreichend informiert und mitnimmt. Somit bildet sich ein Vakuum zwischen dem gewählten Gremium und denen, die die Interessensvertretung legitimieren.

Akzeptanz für den Wandel erhalten Betriebsräte nur, wenn es ihnen gelingt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu überzeugen. Dazu braucht es auch einen überzeugten Betriebsrat, der gemeinsam mit dem Arbeitgeber handelt. Und das wiederum funktioniert nur, wenn der Arbeitgeber den Betriebsrat auch vernünftig einbindet.

Anwendung Betriebsrätemodernisierungsgesetz: Wechselspiel zwischen Verantwortlichkeit und gelebter Verantwortung

Ein guter Betriebsrat duckts sich vor den großen Herausforderungen nicht weg. Er ist gefordert, seine Haltung zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. Nicht vergessen: Wer in den Betriebsrat gewählt wird, wechselt in eine neue, komplexe Rolle. Das bedeutet, idealerweise zum proaktiven Gestalter oder zur Botschafterin menschenzentrierten Wandels zu werden.

An dieser Stelle sind viele Fragen ein guter Anfang: Wie werden bestimmte Punkte auf der Agenda verfolgt und umgesetzt? In welche Richtung strebt die wirtschaftliche Entwicklung? Welche Rolle nimmt der Datenschutz ein? Wie sieht es mit der Betriebsgesundheit aus und welche Ziele stehen bei der Personalentwicklung auf der Agenda? Spätestens mit dem neuen Jahrzehnt sind die Zeiten Geschichte, in denen Betriebsräte passiv und reaktiv agieren konnten.

Betriebsratsarbeit lässt sich digitalisieren. Und Betriebsratsarbeit lässt sich deutlich transparenter und offensiver gestalten als je zuvor. Genau deswegen sollte dies auch der Anspruch sein. Projektmanagement-Software unterstützt Gremien beispielsweise dabei, verstärkt arbeitsteilig zu arbeiten und vielleicht auch selbst agiler zu werden.

Oder um es im Fußball-Jargon auszudrücken: Der Betriebsrat ist voll im Spiel. Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt: Jeder Betriebsrat sollte diese Vorlage des Gesetzgebers jetzt in einen Treffer für eine mitbestimmte Digitalisierungsstrategie verwandeln.

>>Über den Autor Thomas M. Steins

Thomas M. Steins unterstützt Betriebsräte bei tragfähigen, sozial und ökonomisch nachhaltigeren Alternativkonzepten sowie als Berater und Verhandlungsführer beim Abschluss von Interessenausgleich und Sozialplan. Im Kontext der digitalen Transformation vor dem Hintergrund des neuen Betriebsrätemodernisierungsgesetzes leitet der Strategieberater, Mitbegründer und Geschäftsführer des CAIDAO Instituts für Betriebsratsberatung betriebspartnerschaftliche Projekte an der Schnittstelle von Personal- und Organisationsentwicklung sowie Strategie- und Kommunikationsberatung.

Am 8. März feiern Menschen rund um den Erdball den Internationalen Frauentag. Doch kollidiert dieser Ehrentag nicht mit der Gleichberechtigung? Das Thema ist in aller Munde. Müsste der Frauentag oder der Frauenkampftag, wie er früher auch genannt wurde, nicht eigentlich abgeschafft werden? Schließlich stigmatisiert er das vermeintlich schwächere Geschlecht.

Römischer Brunnen

Die Geschichte des Frauentags

Im 19 Jahrhundert war es Frauen verboten, an Wahlen teilzunehmen. Akteurinnen des Sozialismus kämpften für Gleichberechtigung und gleiches Stimmrecht an den Wahlurnen und gewannen. Im 20 Jahrhundert wurde die Rolle der Frau zunehmend gestärkt. Und im 21. Jahrhundert dürfen Frauen nicht nur wählen, sondern stehen Männern kaum noch in etwas nach. Das führt zur Frage:

Wäre es nicht sinnvoll, den Frauentag abzuschaffen?

Oder noch besser: Sollte er nicht in den „Tag der Selbstverantwortung“ umbenannt werden? In Zeiten, in denen Individualität lange an höchster Stelle stand, drängt sich die Frage auf, wie nützlich die Diskussionen über Gleichberechtigung eigentlich sind. Und wenn schon von gleichen Rechten die Rede ist, übernehmen dann auch alle die gleichen Pflichten? Ist Gleichberechtigung wirklich so wünschenswert, wie man und frau reflexartig im ersten Moment meinen könnte? Ist es nicht an der Zeit, den Begriff Gleichberechtigung zu definieren? 

Was bedeutet Gleichberechtigung eigentlich?

Die Worte „Gleich“ und „Recht“ sind in Gleichberechtigung verankert. Gleiches Recht für alle – eine Losung, die häufig diejenigen einfordern, die sich im Nachteil sehen. Doch wie weit sind wir tatsächlich von der Gleichberechtigung entfernt und geht es hier nur um Mitbestimmung? Das Wahlrecht ist längst umgesetzt. Geht es also um gleiche Löhne? Was unterscheidet Frauen von Männern in puncto Gleichberechtigung heute wirklich noch?

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt es nicht. Doch wer sich dem Thema nähern möchte, kommt nicht daran vorbei, bei sich selbst anzufangen und die eigene Einstellung zu prüfen. Sicherlich schadet dabei auch nicht die gedankliche Stippvisite bei denen, die längst mit sich selbst im Einklang leben. Sie sind meilenweit davon entfernt, andere für eigene Missstände verantwortlich zu machen.

„Das Gegenteil von fehlerfrei“ – Gespräch mit Autorin Ute Keller

Und was hindert die Unzufriedenen? Mangelt es ihnen an Selbstverantwortung? Ist Selbstverantwortung zu übernehmen, erlernbar?  

Autorin Ute Keller, gibt in ihrem Buch „Das Gegenteil von fehlerfrei“ Anhaltspunkte darüber, zu sich selbst zu finden. Gleich zu Beginn ihres Buchs, zieht die 1960 geborene Heilpraktikerin, Hypnosetherapeutin und Psychopädin den Römischen Brunnen als Bild heran (siehe Video unten). Aus dem gleichnamigen Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer (1882) leitet die Buchautorin ab, dass Selbstverantwortung und die Liebe zu sich selbst über allem anderen stehen sollten.

Am Rande bemerkt: Ute Keller ist nicht nur eine Frau vieler Worte, sie setzt auch selbst um. Auf der Frankfurter Buchmesse übernahm sie 2019 den Messestand der Koreaner, um Testleserinnen und -leser zu finden.

Folgt man nun der Autorin durch ihr erstes Buchkapitel und wendet die Erkenntnisse auf die Forderung nach Gleichberechtigung an, dann müssten diejenigen, die nach Gleichberechtigung streben, die Umbenennung von „Internationaler Frauentag“ in „Internationaler Tag der Selbstverantwortung“ befürworten.

„Buchautor werden ist nicht schwer, die Leserschaft begeistern, dagegen sehr“, ist zu Karl-Heinz Hubers Leitspruch geworden, der inzwischen jedem empfehlen würde, erst Testleser zu finden und dann Bücher zu veröffentlichen. Eine kleine Autorengeschichte zum Wochenanfang

Wie der Autor Testleser findet: Karl-Heinz Huber denkt intensiv nach, wie er seinen Roman „Die Bienenkönigin“ verbessern kann.

Das ist die Geschichte von Karl-Heinz Huber, der einen Roman schreiben wollte und erst im Laufe der Zeit bemerkte, wie wichtig es ist, Testleser zu finden. Doch eines nach dem anderen.

Im Internet fand Karl-Heinz Huber den motivierenden Artikel „Schreib dein Buch“. Nach den Träumereien vieler Jahre sollte es nun endlich losgehen. Also: Gesagt, getan. Bei seiner Arbeit als Landschaftsgärtner entwickelt er Romanfiguren und erweckt sie nach Feierabend an seinem PC zum Leben. Tage und Wochen ziehen ins Land. Und schließlich hat Karl-Heinz Huber 100.000 Wörter geschrieben. Es ist vollbracht: Sein erster Roman ist fertig. Nun will er wissen, wie er seinen Roman “Die Bienenkönigin” Leserinnen und Lesern vorstellen kann und recherchiert auf unterschiedlichen Internetseiten. Er liest, dass es sinnvoll ist, Manuskripte einem Lektorat zu unterziehen. Doch das Geld dafür möchte sich Karl-Heinz Huber lieber sparen.

Ohne Testleser und Lektorat: Ungeprüfte Buchveröffentlichung

Dafür lernt er in einem Online-Kurs, wie er das Buch so in Form bringen kann, um es im Anschluss über einen On-Demand-Anbieter zu veröffentlichen. Viele Stunden und Schweißperlen später ist das Buch endlich zum Kauf verfügbar. Glücklicherweise hat Neffe Sebastian Zeit und das Geschick, eine kleine Verkaufsseite aufzusetzen. 

Die Spannung steigt. Tag für Tag prüft der Debütautor morgens und abends seine E-Mails, um herauszufinden, ob es schon Käufer gibt. Nach einer Woche ist es dann soweit: Der erste Verkauf! Und auch einen Tag danach greift jemand zu. Und noch einmal 3 Tage später sind schon 10 Bücher verkauft. Herr Huber kann es kaum glauben. Sollte aus ihm ein Star-Autor werden? 

Ärger über schlechte Rezensionen

Als er sich erneut die Verkaufszahlen ansieht, trübt sich seine Stimmung rapide ein. Die ersten Rezensionen sind eingegangen und Karl-Heinz Huber glaubt seinen Augen nicht zu trauen: Die Gesamtbewertung seines Buchs weißt von fünf möglichen Sternen gerade mal zwei auf. Das ist niederschmetternd. Der Leserschaft gefällt nicht, was sie liest. Sie kritisiert sein Buch und einer der Käufer verlangt sogar das Geld zurück und rät öffentlich vom Kauf ab. Geschockt fährt Herr Huber seinen PC runter und legt sich ins Bett. Er ist traurig, sehr traurig. Eine nie gekannte Antriebslosigkeit nimmt ihn gefangen. Am nächsten Tag setzt er den Verkauf aus. 

Als Sebastian von dieser Niederlage erfährt, bietet sein Neffe ihm abermals Hilfe an und beginnt mit Recherchen im Internet. Kurze Zeit später stellt er seinem Onkel die Ergebnisse vor, fragt ihn, ob dieser mal an Testleser gedacht habe. “Testleser?”, entfährt es Huber:  “Was ist denn ein Testleser?” Sebastian erklärt: “Das sind Menschen, die sich für Autoren interessieren und ihre Buchmanuskripte lesen, bevor diese veröffentlicht werden. Sie geben Feedbacks, also Rückmeldungen, was Ihnen gefällt und was sie nicht verstehen. Und zusätzlich äußern sie auch Verbesserungsvorschläge. Ich finde, das hört sich doch gut an, oder Onkel Karl-Heinz?

So genannte Beta-Reader geben kostenlos Feedback, einfach weil es ihnen Spaß macht

Karl-Heinz Huber nickt zögernd und antwortet: “Das ist doch bestimmt teuer.” Sein Neffe verneint und erklärt: “Die Testleser machen dies hauptsächlich als Hobby. Sie haben ja auch einen Nutzen davon, denn sie lesen das Buch vor vielen anderen.” 

Karl-Heinz Huber entscheidet sich, den Testlesern eine Chance zu geben. Als sein Neffe und er auf den AutorenClub aufmerksam werden, fallen den beiden drei Autorinnen auf, die diesen Service schon genutzt haben. Sie heißen Kim, Iris und Myriam. 

Autorinnen aus dem AutorenClub, die über die Testleserplattform Feedbacks gewonnen haben.
Autorinnen aus dem AutorenClub, die bereits Testleser gewonnen, und hundertfach Feedbacks eingesammelt haben.

Neugierig auf deren Bücher klickt Karl-Heinz Huber eine Seite nach der anderen an, erfährt von der Schweizer Romanautorin Kim Hornisberger und ihrem Roman „Scherben“. 

Myriam Hernandez kümmert sich um Deutschlands Adipositas-Baustellen und sucht für ihr Buch Testleser. Und Iris Nickel-Schmidtke hat mit ihrem Roman „Notar der Toten“ das Thema Freitod gewählt und ein Buch geschrieben, zu dem einige ihrer Kosmetikstudio-Kundinnen sie inspiriert haben.

Testleser finden in kurzer Zeit

„Nun möchte auch ich wissen, was Testleser zu meiner Arbeit sagen“, meint Karl-Heinz Huber und überlegt, ob er bereit ist, den AutorenClub-Mitgliedsbeitrag in Höhe von 11,90 Euro zu bezahlen, um Feedbacks zu seinem Roman zu bekommen. Ihn beruhigt, dass die Mitgliedschaft monatlich kündbar ist und, dass er zusätzlich sogar noch weitere Verkaufsseiten für seinen Roman erstellen kann. Außerdem kann er als AutorenClub-Mitglied das Manuskript mit Hilfe der Autorensoftware “Storymanager” bearbeiten. Nun ist er wieder voller Schaffensdrang, möchte sofort starten und tut dies auch. Im AutorenClub ist die Vorgehensweise für die Einstellung des Manuskripts in Bildern beschrieben und die Arbeit ist schnell erledigt. Dafür benötigt Karl-Heinz Huber nur ein paar Minuten. Und auch die Versendung der Landingpage, mit der er Testleser einladen kann, ist in kurzer Zeit eingerichtet. Sebastian hilft auch hier seinem Onkel. 

Qualitätskontrolle des Manuskripts durch Testleser-Feedbacks

Seit der Versendung der Links an potenzielle Testleserinnen und Testleser erreichen Karl-Heinz Huber täglich Nachrichten aus dem AutorenClub – von Menschen, die sich als Testleser registriert haben. Als der Buchautor sich nach zwei Wochen wieder im System anmeldet, um die Feedbacks anzusehen, ist er überwältigt, wie wohl gesonnen die Testleser ihm gegenüber sind. 348 Feedbacks sind eingegangen. Zwar erreicht er damit nicht die 955 Feedbacks, die Kim Hornisberger eingesammelt hat, doch für Herrn Huber ist damit klar, dass die Nächte der nächsten Wochen wieder verdammt lang werden. Denn nun ist er wieder motiviert, hat sich dazu entschlossen, seinen Roman gründlich zu überarbeiten. Und die Idee für den nächsten Roman ist auch schon geboren.

Folgendes Szenario: Du stehst an der Haltestelle und wartest auf den Bus. Ein paar Schneeflocken fallen sanft zu Boden. Dein Blick schweift locker durch die Gegend, bleibt an einem Plakat hängen: Darauf steht: “Schreib dein Buch”.

Das Leben als Bestseller-Autor

“Schreib dein Buch”, heißt es in Berlin. “Schreib dein Buch” liest man auch in Hamburg und anderswo.  In mehreren größeren deutschen Städten laden Werbetafeln dazu ein, sich der Autorenbewegung anzuschließen, Buchautorin oder Buchautor zu werden und mit einem eigenen Werk zu glänzen.

Und während die Schneeflocken aus der grauen Himmelsdecke auf den Boden tänzeln, fliegen deine Gedanken in die entgegengesetzte Richtung. Wie schön wäre es, bekannt zu sein? Tosender Applaus nach Buchlesungen. Und danach bietet dir der Kellner im feinsten Restaurant der Stadt den besten Platz an – obwohl dieser gerade noch besetzt war. Der Gast, der gerade noch dort saß, war ein hochrangiger Politiker. Doch der darf seine Suppe nun im Eingangsbereich weiter auslöffeln. Ruhm und Ehre werden nun mal Star-Autoren zuteil. Das Geld fließt in Strömen und der Erfolg schmeckt honigsüß. 

Schreib dein Buch – doch wie starte ich damit?

Schreib dein Buch. Gerne. Aber wie? Eine berechtigte Frage, die sich angehende Autoren stellen. Sie wollen nur zu gerne der Aufforderung auf dem Plakat nachkommen, viele Ideen und Erfahrungen teilen, das Wissen der Welt zur Verfügung stellen und eigene Fantasien zwischen zwei Buchdeckeln konservieren.  

Ok. Der Wunsch, mit einem eigenen Buch durchzustarten ist geboren. Auf geht’s zur nächsten Überlegung. Worüber soll ich schreiben? Und es schließen sich weitere Fragen an: Was wollen andere lesen? Wer interessiert sich schon für mich? Gefällt meiner Zielgruppe das, was ich schreibe? Und wer ist meine Zielgruppe überhaupt? Die Fingerkuppen werden feucht. Das Herz wummert. Nervosität macht sich breit. Schreiberin und Schreiber sind wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Denn wenn es so einfach wäre, würde ja jeder Autor werden. 

Ich brauche einen Ghostwriter – oder doch nicht?

Wer schreibt mein Buch, wenn es mir nicht gelingt? Lasse ich andere schreiben? Aber wie sollen sie wissen, was mir gefällt? Wie lasse ich sie in meine Gedanken eintauchen? Woran erkenne ich, ob diejenigen, die sich als professionelle Texter, Autoren oder Ghostwriter ausgeben, auch wirklich so gut schreiben können, wie sie behaupten? Woran erkennt man einen guten Text? Wieso kann ich mich mündlich so gut ausdrücken und blockiere, wenn es darum geht, meine Gedanken zu Papier zu bringen?

Sprechend Buchautor werden

Und was wäre, wenn ich mich einfach mit anderen Menschen über mein Thema unterhalte und die Gespräche aufzeichne? Ich unterhalte mich ja sowieso jeden Tag mit anderen Leuten, mit meinen Freunden, meiner Familie, manchmal sogar mit meinem Chef und fast immer auch mit meinen Kollegen. 

Im Internet habe ich gelesen, dass, wenn ich nur jeden Tag eine Anekdote erzählen würde, mir dafür  etwa 15 Minuten Zeit nehme, um die Geschichte möglichst präzise zu beschreiben, am Ende eines Monats mit 30 Tagen 56.250 Wörter auf meinem Diktiergerät aufgelaufen sein werden. Ich sollte mich möglichst präzise ausdrücken, genau beschreiben, was zu sehen ist. Wenn ich in meiner Erzählung von einem Baum spreche, damit eine Eiche meine, die einhundertfünfzig Jahre alt ist, deren Baumkrone nur mit einem Hubsteiger erreichbar wäre und für deren Abtransport wahrscheinlich 5 Vierzigtonner benötigt würden, dann sollte ich dies genau so erklären. Denn nur mit konkreten Bildern fängt der Text an zu leben. 

Schreib dein Buch – die Motivation nimmt wieder zu.

Du kannst sprechen, also kannst du auch ein Buch schreiben. Verabschiede dich zunächst einmal von dem Gedanken, mit deinem Buch berühmt zu werden, viel Geld zu verdienen, den besten Platz im Restaurant zu bekommen. Der Lieferdienst tut es auch.

Hier geht’s zum Autoren-Training

Fang klein an. Mit 1250 Wörtern, das sind 10 Minuten Dialog. Oder mit 150 Wörtern. Oder mit 150 Zeichen. Übe einfach. Schreibe jeden Tag eine kurze SMS. Fange einen Gedanken ein und speichere ihn ab. Und wenn dir etwas besonders Interessantes einfällt, dann veröffentliche diese Textperle im 1-Million-Autoren-Buch, dem größten Buch aller Zeiten. Damit hast du es geschaft, bist Co-Autorin oder Co-Autor geworden, hast den ersten Schritt auf dem Weg in die Autorenschaft gemeistert. Und wenn es dir gelungen ist, 150 Zeichen zu verfassen, dann wirst du auch 1500 Zeichen, 15000 Zeichen und 150.000 Zeichen schaffen. Also: Schreib dein Buch: 

Frankfurter Buchmesse 2019. Schwer bewaffnete Polizisten schauen teils skeptisch, teils amüsiert fantasievoll gekleideten Elfen, Elben und Pokémonfiguren hinterher. Ein Superheld mit einem überdimensionierten Schwert fragt am Einlass betont gelassen und routiniert: „Wo ist der Waffencheck?“ Dann präsentiert er einem Messemitarbeiter stolz die selbst gebastelte Klinge. Keine Gefahr. Der Superheld darf die Buchmesse betreten.

Buntes Treiben auf der Frankfurter Buchmesse 2019

Adrett gekleidete Messehostessen eilen mit Pappbechern über den unbedachten Innenhof. Es duftet nach Kaffee. Besucher tragen tütenweise die neuesten Objekte der Begierde durch die Hallen. Die Kassen klingeln, die Verkäufer reiben sich die Hände. Prominente geben sich die Ehre. Sie lesen, signieren ihre Bücher, präsentieren gekonnt ihre Smalltalk-Fähigkeiten. Es wird über Politik diskutiert, über Literatur und Kostümierungen. Weiterhin wird fotografiert, flaniert, spekuliert und gestikuliert.

Herrenlosen Messestand besetzen

Von alledem bekommt Ute Keller nicht viel mit. Die 59-jährige Jungautorin, die intensiv an ihrem ersten Buch arbeitet, hat anderes im Sinn. Ute Keller möchte Testleser gewinnen, viele Testleser. Dazu zieht sie alle Register. Mit einem eigenen Messestand. Die gebürtige Frankfurterin hilft Menschen dabei, die eigene Persönlichkeit zu ergründen. Am vorletzten Messetag erreicht sie die Information, dass die koreanischen Aussteller vorzeitig den Stand geräumt haben sollen. Die Buchmesse die von Mittwoch bis Freitag Fachbesucher anzieht, könnte für die Aussteller am Wochenende unattraktiv geworden sein, da dann die Messetore für den Publikumsverkehr geöffnet werden. „Eine koreanische Mediaagentur kann mit Buchfans vermutlich genauso wenig anfangen, wie ein Autohändler mit einer Fahrradkette“, denkt sich Ute Keller. Und während die anderen Besucher der Stände bewundern, schlüpft die Autorin in die Rolle der Austellerin und positioniert sich auf der Fläche, die zuvor inmitten des bunten Treibens seelenlos und irgendwie verloren wirkte. Einige wenige Messekataloge haben die Besteller und Bezahler des Standes hinterlassen. Diese stehen bis zum Ende unberührt in den Ablagefächern.

Der Weg zur “sprechenden Buchautorin”

Minütlich spült die Frankfurter Buchmesse neues Besucherpotenzial über den Gang und an Stand J56 vorbei. Ute Keller lächelt freundlich, spricht Interessenten an. Man kommt ins Gespräch. Die Autorin erzählt von ihren Erfahrungen, ihr Buch mit einer neuen Art des Schreibens zu verfassen: Zunächst habe sie keine Tastatur benötigt, erzählt sie, da sie ihre Buchinhalte in Dialogen mit zwei Interviewern besprochen habe. Fernmündlich. Die Gespräche seien aufgezeichnet worden und dabei wären so viele Themen an die Oberfläche gekommen, über die sie schon immer schreiben habe wollen: „Irgendwie hat das früher alles nicht so recht geklappt.“ Mit dieser neuen Methode aber sei die Schreibblockade „Schnee von gestern“.

Interesse am “Inneren Kind”

Ihre Gesprächspartner nicken freundlich. Sie bleiben stehen und fragen nach, wollen mehr wissen und interessieren sich für die Vita und die Themen, die in Ute Kellers Buch behandelt werden. Und dort gibt es viel Lesens- und Wissenswertes: „der richtige Umgang mit dem inneren Kind“ oder auch die Frage „weswegen Eltern sich und ihrem Nachwuchs einen Gefallen tun, wenn die zukünftigen Erziehungsberechtigten einen Blick in die eigene Vergangenheit werfen und diese aufzuarbeiten, bevor sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen. Laut Autorin könnten so Fehler in der Erziehung stark eingedämmt werden.

Messeaussteller zu sein, muss nichts kosten

Bereits vor 25 Jahren habe Ute Keller schon gespürt, dass ein eigenes Buch dem Umfeld viele Antworten geben könnte, erzählt die 59-Jährige. Nun im Jahr 2019 ist es endlich so weit. Durch eine glückliche Fügung wird aus der Messebesucherin am letzten Tag eine Ausstellerin. Investiertes Budget: 0,- Euro. Schließlich wurde der Stand, dessen Kosten von einem Mitaussteller mit 6.700 Euro beziffert werden, längst bezahlt. Hunderte Visitenkarten wechseln an J56 die Besitzer. Unzählige Kontakte werden geknüpft. Jeder einzelne Kontakt kann Ute Kellers Weg in die Autorenschaft erleichtern. Durch deren Feedback kann das fertig geschriebene Buch zusätzlich neue Impulse bekommen und verbessert werden. Bis es so weit ist, dauert es noch etwas. Zunächst einmal, werden die Interviews geschnitten und als kleine Episoden an die Interessenten verteilt. Autoren-Marketing kann nicht früh genug beginnen, sagt Ute Keller und räumt den Stand, als sich Abbau-Monteure nähern

Weitere Informationen zum AutorenClub: www.autorenclub.de

Zuerst ist sie da: Die Idee, das eigene Wissen aufzuschreiben und in Buchform auf den Markt zu bringen. Doch dann kommen die Zweifel. Wie gehe ich das an? Ich habe ja noch nie ein Buch geschrieben. Angehende Buchautoren machen sich das Leben häufig viel schwerer, als es eigentlich ist. Am 28. Juli wurde die Sendung “Wege zum Erfolg” auf Rhein-Main-TV ausgestrahlt, in welcher Marian Prill erklärt, für welchen Schlag Mensch es Sinn macht, ein Buch zu schreiben und wie man ein solches Projekt umsetzt. Gute Unterhaltung und viele neue Erkenntnisse. Weitere Verlagsinfos und Anmeldung “Sprechend Autor werden”: https://www.marianprill-verlag.de/sprechend-autor-werden/.

Wer einen guten Coach und Trainer finden möchte, hat die Qual der Wahl. Beim Durchstöbern der Dienstleister-Webseiten ist alles zu sehen. Riesige Segelschiffe, die sich den Weg durch den massiven Wellengang bahnen, zarte Pflänzchen in behutsam gebeugten Händen, aber auch Prunk und Reichtum, teure Sportwagen und Uhren, exotische Orte und Cocktails, Reisen, ein Leben in Saus und Braus und alles, was sonst noch Erfolg vermittelt. Aber was lässt sich daraus ablesen?

Erfolg ist nur die eine Seite der Medaille

Das alles ist nur die halbe Wahrheit, viel weniger noch. Erfolg ist die schillernde Bergspitze. Alles darunter sind unzählige Misserfolge, schwere Schicksale, etliche Rückschläge und unendlich tiefe Trauer. Erfolg ist der Preis für Glauben und Hoffen, für Aufstehen, Weitermachen und Dranbleiben. Hätten Coaches und Trainer keine Probleme gesundheitlicher oder familiärer Art bewältigen müssen, oder beruflicher und finanzieller Ausprägung gehabt, dann stünden sie heute nicht dort, wo ihnen die Leute zujubeln. Wirklich erfolgreiche Coaches und Trainer sind irgendwann in ihrer Vergangenheit massiv gescheitert.

Der Coach, der vor dem Abgrund stand

Wer würde es wagen, seinem Finanzcoach tief in die Augen zu sehen und zu fragen, wann dieser das letzte Mal staatliche Leistungen in Anspruch genommen hat? Wie hat sich der Gesundheitstrainer aus der eigenen Depression befreit? Und wie hat der Beziehungscoach zu sich gefunden, nachdem seine Ehe desaströs in die Brüche ging? Wie macht man sicher einen Schritt zurück, wenn die Fußspitzen schon über den Abgrund ragen? Die richtigen Antworten können nur diejenigen geben, die es selbst geschafft haben.

Scheitern in Deutschland noch immer Tabu

Wie gehen Berater und Fachleute mit der Schattenseite ihres beruflichen Daseins um? Zelebrieren oder verschweigen? Ein Sprichwort besagt, “Nichts folgt dem Erfolg so sehr, wie der Erfolg”. Und doch heißt es auch: “Ehrlich währt am längsten.” Der gesunde Mittelweg ist angebracht. Hinfallen und wiederaufstehen. An sich glauben. Der Situation vertrauen und aktiv bleiben. Die Beharrlichkeit besitzen, sich mit allen Kräften dem Ziel zu nähern – das ist eine hohe Kunst und verdient höchsten Respekt. Vor allem aber die volle Beachtung.

Schonungslos offen: Das neue Magazin “Unzensiert”

Deswegen legen wir das neue Magazin “Unzensiert” auf. Es bietet den Menschen, die im Rampenlicht stehen, denen, die es längst geschafft haben, ein Forum, um über ihre größten Misserfolge zu berichten. Seitenweise Blut, Schweiß und Tränen aus denen Gründer und gesetzte Unternehmer ihre Lehren ziehen können, um es besser zu machen. Hier werden denjenigen Lesern die Steigeisen gehalten, die das Gefühl haben, nicht mehr weiterzukommen. Am Abgrund zu stehen und am Ende zu sein. Hier wird nachlesbar, wie sich Situationen, für die es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt, auf unkonventionelle Art und Weise lösen lassen. Denn es gibt immer einen Ausweg.

Wenn du Coach und/oder Trainer bist und deine Geschichte in Unzensiert. Was du über deinen Coach wissen solltest veröffentlichen möchtest, dann freuen wir uns auf deine Zuschrift.